QIMOTO Nacken.clinic 4-Stufen-Diagnostik

Herr Schmidt (es könnte auch eine Frau Schmidt sein)

Herr Schmidt, ein 53 jähriger Mann, ist vorstellig, mit seit einem Jahr zunehmenden z.T. sehr starken Nacken- und Kopfschmerzen.
Er berichtet, dass in den letzten 3 Monaten die Schmerzen weiter zugenommen haben, es sei kaum zum Aushalten.
Die Schmerzen verstärken sich bei der Arbeit, sodass er nach 4-5 Stunden nur mit Schmerzmitteln weiter arbeiten kann.

Regelmäßige Massagen, Osteopathie und "einrenken" hatten die Beschwerden kurz, jedoch kaum länger als für einen Tag lindern können.
Die Schmerzmittel wirken immer weniger, teilweise nimmt er jetzt 4-5 Tabletten pro Tag.
Inzwischen schlagen die Schmerzmittel auch auf den Magen und Magenschmerzen kommen dazu.
Seit mehr als 20 Jahren bestanden immer wieder Nackenschmerzen bei größeren Belastungen, jedoch noch nie so ausgeprägt und hartnäckig.

 

Nacken.clinic Untersuchung:

1. Stufe - Untersuchung der Struktur
In der Röntgenuntersuchung finden sich erhebliche Abnutzungen an den Bandscheiben und Wirbelkörpern der Halswirbelsäule, aber auch an der Brustwirbelsäule.
In der Ultraschall-Elastografie ist die Muskulatur seitlich zur Schulter hin verfestigt und das Bindegewebe zu fest.

2. Stufe - Untersuchung der Funktion
Die Beweglichkeit der Halswirbelsäule ist deutlich eingeschränkt, in der Funktionsanalyse MotionCapture findet sich eine ausgeprägte Dysbalance und Koordinationsstörung.

3. Stufe - Untersuchung der Steuerung
In der überblickenden Überprüfung des Stresssystem mit dem HRV-Test zeigt sich ein deutliches Überwiegen der Sympathikusaktivität als Zeichen einer hohen Stressbelastung.

4. Stufe - persönliche Faktoren
Herr Schmidt arbeitet viel und engagiert. Er sitzt teilweise 10-11 Stunden am Tag (PC/Telefon/Auto).
Es findet sich eine deutlich reduzierte Regeneration: Er hat kaum mehr Zeit und Lust für Sport oder Bewegung.
Er schläft schlecht und wacht morgens nicht erholt auf.

Fazit:

Eigentlich der "klassische" orthopädische Fall.
Im Vordergrund stehen als Ursache der Nackenschmerzen die Abnutzungen und damit verbundenen lokalen Entzündungen an der Halswirbelsäule.
Wichtig ist aber zu verstehen, dass sich die Abnutzungen erst durch die zusätzliche Anspannung der Muskulatur aufgrund der hohen Arbeits- und Stressbelastung so gravierend auswirken.
Insofern auch ein typisches Beispiel, wie sich Stress- und arbeitsbedingte Muskelanspannung, Fehlhaltung und Bewegungsmangel über Jahre addieren und schliesslich zu einer dekompensierten Schmerzsituation führen können.
 

Behandlungsstrategie:

Herr Schmidt versteht, dass Abnutzung, hohe Arbeitsbelastung und Bewegungsmangel ungünstig zusammenwirken und ausschließlich Massagen nicht mehr helfen kann.
Aus den Untersuchungsergebnissen lässt sich schließen, dass ein neurophysiologisches Training der Halsmuskulatur zur Verbesserung beitragen kann.
Mit zusätzlich 2x /Woche Funktionssport zur Entspannung und Stoffwechseraktivierung, sowie Anpassungen am Arbeitsplatz kann Herr Schmidt seine muskuläre Entspannung und Regeneration fördern.
Neben einer Triggerpunkt- und Stoßwellentehrapie, konnten zu Beginn auch Faszienbehandlung und ein gezieltes Training der Halsmuskulatur helfen.

Verlauf:

Mit den gezielten Behandlungen und Umsetzung der Empfehlungen, konnten sich seine Beschwerden vollständig zurückbilden.
Erneute Anzeichen von Verspannungen helfen Herrn Schmidt jetzt Überlastungen bzw. Fehlbelastungen am Arbeitsplatz frühzeitig zu erkennen.
Mit den erlernten Übungen kann er sich dann schnell helfen, sodass weitere Behandlung meist nicht erforderlich sind.

Übersicht der Untersuchungsergebnisse Herr Schmidt auf der Nackenpyramide