Benommenheit (Brain Fog)
oder "Cervical Dizziness"

Viele unserer Patienten mit chronischen Nackenschmerzen berichten auch über eine Art Benommenheit und Konzentrationsstörung.
Dabei geht es nicht um eine Benommenheit, wie nach einem Unfall oder Sturz, sondern es ist eine Mischung aus verschiedenen Symptomen für die wir in dieser Kombination kein richtiges Wort haben.
Manche Patienten beschreiben es wie ein nebliges Gefühl im Kopf, als sei der Kopf in einer Wolke, daher der Begriff "Brain Fog". Der engliche Begriff "Dizziness" beschreibt mehr den Schwindel. Oft geht es mit einer verminderten Konzentration und Wachheit einher. Manche beschreiben es auch wie einen latenten Schwindel, man fühlt sich einfach nicht 100% fit.
Diese Symptome können zu einer erheblichen Einschränkung im Alltag führen.

Wir müssen davon ausgehen das diese Symptome nicht nur durch eine veränderte Aktivität oder Überreizung der vielen Sensoren in der Nackenmuskulatur entstehen, sondern das weitere Faktoren, insbesondere aus dem vegetativen Nervenssystem (Symphatikus/Parasymphatikus), dem Immunsystem, dem Hormonsystem und dem Stresssystem damit verbunden sind.

Einfache Erklärungen, wie Atlasblockade und Behandlungen wie Atlaskorrektur könnten versucht werden, helfen in der Regel jedoch nicht nachhaltig. Wahrscheinlich handelt es sich um leichte Entzündungsprozesse im Nervensystem (Neuroinflammation) die durch viele Faktoren getriggert werden können. Möglicherweise wird sich in Zukunft durch fMRT-Untersuchungen mehr Klarheit ergeben.

Das Vorgehen bis dahin fordert von Patient und Arzt Disziplin und Abarbeiten der infrage kommenden Faktoren.
Neben der Untersuchung der Halswirbelsäulenfunktion (Motion Capture) ist dabei insbesondere die Messung des vegetativen Nervensystems (Parasympathikus/Sympathikus) durch einen erweiterten vegetativen Regulationstest, 24 Ekg, Blutuntersuchungen und, bei Auswirkung auf das Gehen, auch eine neurophysiologische Gangdiagnostik hilfreich.

Auffälligerweise können wir ähnliche Symptome auch bei anderen Überlastungen oder nach Erkrankungen feststellen, der Begriff "Brain Fog" etabliert sich inzwischen bei ähnlichen Symptomen nach Covid19-Erkrankungen.

An diese Ko-Faktoren muss gedacht werden:

  • Schleudertrauma der Halswirbelsäule
  • Exzessives Training/Überlastung der Nackenmuskulatur
  • Hypermobilität der Halswirbelsäule
  • Virusinfekte
  • Vitaminmangel
  • Schilddrüsenstörungen
  • Schlafmangel
  • Drogen
  • Fibromyalgie, Erschöpfungssyndrom
  • Angst und Panikstörung
  • Funktionsstörung der obersten Halswirbel (C1/2)
  • Darminfektionen/Darmstörungen (Nahrungsmittelallergien, Malsabsorbtion, LGS)
  • Flüssigkeitsmangel
  • Schlafstörungen, (Apnoe), Schnarchen
  • Migräne
  • Allergien
  • Histaminintoleranz
  • Sinusitis
  • Alkohol(- unverträglichkeit)

Im Rahmen unserer Anamnese versuchen wir diese oft verstärkend wirkenden Faktoren zu berücksichtigen und ergänzende Abklärungen einzuleiten.

 

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Fragen und Antworten

von Chris T. am 29.11.2022

Ich leide seit ca. 12Jahren zunehmend an einer Mischung aus "Schwindel, Benommenheit, Gangunsicherheit", Autobahnfahrten...

... mit dem Auto bereiten mir sehr starke Probleme, daher fahre ich fast gar nicht mehr. An schlechten Tagen (bspw. bei Erkältung, Müdigkeit oder HWS/LWS Schmerzen) ist es besonders schlimm. Osteopathie, Physiotherapie, Heilpraktiker, Atlastherapie, Schuldmedizin, MRT's, Kraft-Ausdauertraining etc. brachten alle bisher kaum Erfolg. Neben einer "Stoffwechselstörung/Lebensmittelunverträglichkeiten" leide ich an Hyperhydrose. Was kann ich tun?

Antwort Dr. Gassen

Das ist sicher eine schwierige Situation. Leider kann ich Ihnen dazu ohne Untersuchung und Kenntnis der bisherigen Befunde aber nichts sagen.

Haben Sie den Vagus geprüft?

Gerne können Sie sich an unsere Sprechstunde wenden.

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von Claudia H. am 23.11.2022

Ich habe seit geraumer Zeit, so eine Art Benommenheitsschwindel. Er tritt auf mal, wenn ich Bsp. aus dem Bus aussteige und...

... dann losgehe nach ein paar Metern, oder nach einer Autofahrt, wenn ich dann aussteige, kurz gehe, mich ins Café setze und dann nach ein paar Minuten oder im Theater, ca. nach der Hälfte der Zeit.
Begleitet leicht von einem Gefühl der Unruhe.
24h EKG und Blutdruck und BelastungsEKG waren unauffällig, Herzultraschall auch.
Was könnte ich tun?

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von Werner am 14.10.2022

Guten Tag. Ich leide seit ca.6 Wochen an Benommenheit und Schwindel. HNO, CT Schädel, Röntgen HWS, Halsschlagader, Orthopädie...

... alles ohne Befund.
Neurologe hat mir Antidepressiva verschrieben. Seit dem auch noch Müdigkeit. Leide schon seit Jahren an Nackenverspannung.
Was könnte mein Problem sein?
Mit freundlichen Grüßen
Werner

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von Linda Fink am 14.10.2022

Hallo! Habe seit Juni Long Covid mit anfangs starken Kopfschmerzen und Fatigue. Derzeit immer noch Brainfog bzw. Taubheit...

... und Tinnitus im Kopf. Zusätzlich hatte ich vor einiger Zeit einen von mir nicht wahrgenommen Bandscheibenvorfall in der HWS.
Brainfog und Verspannungen im Nacken scheinen stark zusammenhängen. Meine Frage: kommt der Brainfog hauptsächlich von Covid oder könnte das HWS auch mitunter daran beteiligt sein? Vor Covid hatte ich weder Nackenschmerzen noch Steifigkeit im Nacken. Was könnte das sein bzw. was kann man tun? Der Kopf fühlt sich wie schlecht durchblutet an.

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von Anita M. am 10.10.2022

Hallo. Ich leide an einer Angststörung und bin wohl dadurch seit längerem sehr verspannt im Nacken. Seit kurzem kommt auch...

... immer wieder ein Benommenheitsgefühl auf, das oft stundenlang anhält und mich sehr beeinträchtigt. Könnte dies an der Verspannung liegen? Oder muss ich mich mit der Annahme zufrieden geben, dass es psychisch mit der Angststörung zusammenhängt?
Vielen Dank.

Antwort Dr. Gassen

Hallo,

wahrscheinlich ist es beides, dass sich ungünstig beeinflusst. Haben Sie schon einmal Übungen für den Vagusnerv durchgeführt, das hilft manchmal gegen beides!

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von Hennis82 am 13.09.2022

hallo, seit ich beim Physiotherapeuten war (7 Monate her), leide ich unter starken Nackenverspannungen, leichtem Schwindel...

... & Benommenheit(vor allem beim Gehen und in der Bewegung), Kopfschmerzen, Sehprobleme. Hab ein MRT der HWS und des Schädels gemacht. Schädel ist komplett in Ordnung, beim MRT der HWS fand man eine breitbasige, mediane Diskusprotrusion in HWK6/7. Weiters wurde eine diskrete Erweiterung des Zentralkanals (ca. 1 mm) in Höhe von HWK 6/7 gefunden. Wie kann ich nach den ganzen Monaten endlich ohne Symptome sein? Bedarf es weiterer Untersuchungen? War vor dem MRT bei der Neurologin - alles unauffällig.

Antwort Dr. Gassen

Möglicherweise besteht eine Überbeweglichkeit und der Physiotherapeut hat eine Blockade gelöst, die das System gerade noch stabilisiert hat. Die Protrusion hat oft keine wirkliche Bedeutung, ich würde zunächst nach der Kraft und der segmentalen Stabilisierung (siehe Basistest) schauen.

Grüße!

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von Tanja A. am 03.05.2022

Ich leide nach einem Bamdscheibenvorfall HWS (C4/5) bei schnellem Blickrichtungswechsel oder bewegten Bildern in kurzer ...

...Distanz an "Benommenheit" - wenn es dazu kommt, bricht Schweiß sus und das Herz rast - wie kriegt man das weg?

Antwort Dr. Gassen

schauen Sie mal hier: Aktiviertes-Schmerzsystem

 

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von Melanie T. am 16.04.2022

Hallo ich hatte nach migräneanfall Schwindelgefühl. Wenn ich mich bückte tat auf einmal das linke Ohr weh. Dann ging ich...

... zum hno alles in ordnung. Er meinte ich soll zum Orthopäden was ich gemacht habe. Der hat mich ohne Ansage im nacken eingelenkt und 2 spritzen verpasst. Seit diesem Tag habe ich nackenschmerzen und so ein nebelgefühl im kopf. War im Krankenhaus mrt kopf mrt hws ct kopf gefässe hals alles in ordnung. Dann zur physio auch nichtsvgebracht. Jeden Morgen stehe ich mit nackenschmerzen auf und dieser Nebel im kopf ist den ganzen Tag da nur wenn ich was am machen bin zum Beispiel putzen shoppen schwimmen usw. ist es nicht da oder eingedämmt sobald ich zur Ruhe komme ist es wieder da. Bin seit 4 Wochen krank geschrieben. Was ist das?

Antwort Dr. Gassen

Hallo,
das Ganze mit einer Migräne begonnen hat, kann das auch weitere Symptome der Migräne sein. Ich würde zunächst einen auf Migräne spezialisierten Neurologen aufsuchen. Die Nackenschmerzen werden wahrscheinlich am besten durch ein leichtes Krafttraining, Massagen helfen sicher nicht! Konsequent Übungen, dreimal am Tag 5 Minuten. Hierzu brauchen sie aber eine Anleitung von einem Physiotherapeuten der sich mit den Übungen auskennt!
Auch unser tao yoga kann unterstützen!
 

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von P.Scheibl am 13.04.2022

Hallo, ich ( 70) leide seit ca. 2 Jahren an einem mehr oder weniger starkem Rauschen im Kopf ( nicht in den Ohren ) . D...

...as Rauschen ist nicht pulssynchron und ist mit einer Art Benommenheit verbunden.Ärzte verschiedener Fachrichtungen haben keine Erklärung . Mrt Kopf i. O . Dieses Rauschen verstärkt sich beim Anspannen der Nackenmuskulatur ( Drehen des Kopfes Nach links bzw nach Rechts . Was sehen sie als Ursache ?
viele Grüße P.Scheibl

Antwort Dr. Gassen

Hallo,

ich habe immer wieder mal Patienten die immer das auch bei Ihnen vorliegende Symptom berichten. Es kommt sich nicht direkt von den Mukeln sonderr eher von Verschiebungen im Gewebe, da kann mit den Faszien, aber auch kleinen Nerven oder den vorderen Halsmuskeln zusammenhängen, möglicherweise wird auch auch eine übergeordnete Reizung z.B. bei einer latenten Entzündung ausgelöst. Das müsste man mal sehr genau anschauen und die verschiedenen Möglichkeiten prüfen.

Grüße!

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