Atlastherapie
Als Atlas wird der oberste Halswirbel bezeichnet.
Die Atlastherapie wurde von dem französischen Arzt Arlen zu Beginn des 20. Jahrhunderts entwickelt.
Sie macht sich die besonderen biologischen Gegebenheiten um den ersten Halswirbel, der auch als Atlas bezeichnet wird, zu Nutze.
Das Gebiet seitlich um den ersten Halswirbel ist sehr dicht mit Nervenzellen ausgestattet. Über diese Nerven wird in besonderem Maße die Spannung unserer Muskulatur gesteuert. Zugleich werden hier auch unser Gleichgewichtssinn, die Durchblutung, unsere Beweglichkeit und die Koordination mitgesteuert.
Aus diesem Grund wird die Atlastherapie auch als Reflextherapie bezeichnet.
Wann kann die Atlastherapie helfen?
Die Atlastherapie eignet sich besonders bei Beschwerden, die mit Verspannungen der Muskulatur und Bewegungseinschränkungen der Wirbelsäule einhergehen. Durch die Behandlung können aber auch verschiedene Reflexe ausgelöst werden, die auf den Körper wirken und weitreichende Auswirkungen auf unser nervales Steuerungssystem haben. Postive Wirkungen sind bei diesen Symptomen beschrieben:
- Verspannungen der Muskulatur
- Schwindel
- Tinnitus
- Schwindel und Unsicherheiten in der Beweglichkeit
- Störungen der Koordination und des Gleichgewichtssinnes
Was versteht man unter Atlastherapie oder "Atlaskorrektur"
Von nicht ärztlichen Behandlern und in der Laienpresse wird oft von der Atlaskorrektur gesprochen.
Dies vermittelt fälschlicherweise der Atlas könnte in seiner Position tatsächlich mechanisch verschoben oder verklemmt sein.
Diese Vorstellung ist sehr mechanisch und entspricht in keinster Weise den tatsächlichen medizinischen Gegebenheiten.
Die Wirbel zeichnen sich dadurch aus das sie die Beweglichkeit der Wirbelsäule ermöglichen.
Der erste Halswirbel hat dabei die große Besonderheit dass er mit einem echten Gelenk nach oben zum Schädel
und nach unten zum zweiten Halswirbel verbunden ist.
Alle darunterliegenden Wirbel sind über die Bandscheiben miteinander verbunden und deshalb weniger beweglich.
Dies erklärt auch warum gerade zwischen Schädel, 1. und 2.Halswirbel eine so große Bewegungsmöglichkeit,
wie sie sonst in keinem Bereich der Wirbelsäule vorhanden ist, besteht.
Damit können wir verstehen warum dieser Bereich besonders anfällig für Fehlbelastungen ist. Denn je größer die Beweglichkeit in einem Abschnitt der Wirbelsäule desto schneller können Störungen der Funktion entstehen.
Die Position des Atlas bezieht sich dann natürlich immer nur auf seine Stellung in Bezug zum Schädel oder zum 2. Halswirbel.
Diese Stellung entsteht jedoch nicht weil der Atlaswirbel dort festgeklebt oder verklemmt ist, sondern da er grundsätzlich sehr beweglich ist, nur über die Spannung und Länge der an ihm befestigten Muskeln und Bänder und die Haltung des Kopfes (Schädel).
Stellen Sie sich ein Segel vor das an allen 4 Ecken mit Bändern an Pfeilern befestigt ist.
Die Position des Segels lässt sich dann nur durch die Veränderung der Bänder steuern. Wenn sich eins der Bänder verkürzt entsteht eine vermehrte Spannung die das Segel in eine Richtung zieht, das Segel steht schief und kann seine Funktion nicht richtig erfüllen.
Beim Menschen verkürzen sich in der Regel nicht die Bänder sondern die Muskeln die mit ihren Sehnen am Halswirbel ansetzen.
Auch eine nicht ganz gerade Kopfhaltung, eine unterschiedliche Sehfähigkeit der Augen oder Hörfähigkeit der Ohren kann eine chronische Verdrehung des Kopfes zu diesen Fehlstellungen führen.
Unfälle, Verkrampfungen der Muskulatur, wie sie bei statischen Tätigkeiten am PC oder Handy entstehen, führen schnell zu Dysbalancen die die Beweglichkeit des Atlas einschränken und können damit seine Position im Zusammenspiel zwischen Schädel und Wirbelsäule stören.
Besonders groß ist die Gefahr von Fehlsteuerungen bei:
- Eine angeboren zu großen Beweglichkeit der Halswirbelsäule
- Muskulären Verkürzungen und Dysbalancen
- Überwiegend sitzender Tätigkeit mit statischer Haltung des Kopfes
- Arbeiten am PC
- Beschäftigung am Handy
Wie wirkt die Atlastherapie?
Das Gebiet seitlich um den ersten Halswirbel ist sehr dicht mit Nervenzellen ausgestattet. Über diese Nerven wird in besonderem Maße die Spannung unserer Muskulatur gesteuert. Zugleich werden hier auch unser Gleichgewichtssinn, die Durchblutung, unsere Beweglichkeit und die Koordination mitgesteuert. Da eine Wirkung schnell eintritt, kann direkt nach der Behandlung der Erfolg überprüft werden.
Der Arzt untersucht dabei zunächst mit einer speziellen Technik die Muskulatur neben der Wirbelsäule auf ihren Anspannungszustand hin.
Bei eingeschränkter Beweglichkeit oder Schmerzen kann nach der Behandlung sofort auch die Bewegung überprüft werden.
Wie wird die Behandlung durchgeführt?
Da die Position des Atlas in direkten Zusammenhang zur Spannung der Muskulatur und Körperhaltung steht, hat es sich bewährt, die Atlasbehandlung nicht als einzelne Maßnahmen, sondern eingebunden in Behandlungen die auch die Spannung der Muskulatur und die Haltung verbessern, durchzuführen.
Damit kann auch Nebenwirkungen und nur kurz anhaltenden Verbesserungen vorgebeugt werden.
In unserer Behandlung verbinden wir deshalb die genaue ärztliche Untersuchung mit gezielten weiteren Behandlungen
Für eine gute Verträglichkeit und bessere Nachhaltigkeit haben wir die Behandlung in 3 Schritte eingeteilt:
- 1. Termin
Untersuchung und vorbereitende Behandlung der Nacken- und Schultermuskulatur
mit elastizitätsgesteuerter Mobilisierung (Spineliner), bindegewebsaktivierende Schröpfmassage.
Im Anschluss erhalten Sie ergänzende Koordinations-, Dehnungs- und Kräftigungsübungen - 2. Termin
Untersuchung und vorbereitende Behandlung der Nacken- und Schultermuskulatur.
Kurzimpuls Atlas in ärztlicher Impulstechnik. Überprüfung der Übungen. - 3. Termin
Untersuchung und vorbereitende Behandlung der Nacken- und Schultermuskulatur.
Atlastherapie mit hochfrequent-repetitiver Mobilisierung (AT-Move)
Voraussetzung für eine Atlasbehandlung ist immer die genaue und gezielte ärztliche Untersuchung der Halswirbelsäule, der Muskelfunktion und der Gesamtstatik der Wirbelsäule.
Ärztliche Manipulation-Impulstechnik
Indem der behandelnde Therapeut diesen Wirbel untersucht - in der Regel mit einer speziellen Röntgenaufnahme verbunden - kann er die genaue Stellung der seitlichen Fortsätze feststellen und so die Behandlung planen. Mit seinen Händen, die sehr kleine und schnelle Impulse geben, führt der Arzt eine Behandlung in dieser Region durch. Das Erlernen der Atlastherapie ist im Rahmen einer speziellen Weiterbildung in der manuellen Medizin oder der Chirotherapie möglich.
Die eigentliche Behandlung über den Atlaswirbel ist sehr kurz. Der Patient spürt oft nur einen geringen Druck über den Finger des Arztes. Der Arzt muss eine bestimmte Atemtechnik, verbunden mit einem gleichzeitigen festen Ausatmen beherrschen, um den Impuls schnell genug durchführen zu können. Nach der Behandlung sollten Sie sich, wie bei allen Reflextherapien, Ruhe gönnen. Da durch die Behandlung kurzzeitig eine Unsicherheit in Ihrer Koordination auftreten kann, ist es wichtig, dass Sie am gleichen Tag keinen Sport oder schwere körperliche Tätigkeiten ausüben.
Aus rechtlichen Gründen erforderlicher Hinweis zur Wirksamkeit dieser Behandlungsmethode:
Die auf diesen Seiten dargestellten Behandlungsmethoden werden in der Wissenschaft in ihrer Bedeutung und Tragweite nicht einheitlich beurteilt. Auch liegen diesbezüglich noch keine randomisierte placebokontrollierte Doppel-/Blindstudien vor, wie es die höchstrichterliche Rechtsprechung bei gesundheitlichen Wirkaussagen fordert, und wie sie bei bestimmten Medikamenten vorhanden sind.
Die entsprechenden Möglichkeiten die Behandlungen in diesen "Doppel-Blind-Studien" zu überprüfen werden jedoch kontrovers diskutiert. Ärztliches Wissen und juristische Betrachtungsweise stimmen ebenso wie medizinische Erfahrung und Wissenschaft nicht immer überein.